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Ziel dieser Arbeiten, die in Kooperation mit dem Arbeitskreis von Prof. Christoffers (Organische Chemie, Universität Oldenburg) durchgeführt werden, ist die Synthese neuartiger Oligosulfonsäuren und ihr Einsatz zum Aufbau funkti­onaler Strukturen. Im Gegensatz zu den verbreiteten Oligocarbonsäuren müssen für ihre Sulfo-Ana­loga zunächst Syntheserouten ent­wickelt und optimiert werden (Abb. 1). Mit den neuen Sulfonsäuren sollen schließ­lich komplexe Strukturen mit unterschiedlichen Architekturen und Funktionali­täten aufgebaut werden.

Abb. 1: Beispiele für die von uns dargestellten Sulfo-Analoga gängiger Carbonsäuren
 

Abb. 2: Molekulares Dimer des Zinksalzes der Diphenylbutadiindisulfonsäure, H2DBS

Die Architekturen unter­scheiden sich hinsichtlich der Dimensionalität der in ihnen auftre­tenden Verknüpfungen. Neben molekula­ren Strukturen (z. B. Dimeren) (Abb. 2) sollen kettenförmige Koordinationspolymere (lineare, gewinkelte und helikale Ketten, Doppelstränge, Leitern und Bänder), schichtartige Verbindungen und dreidimensionale Vernetzungen er­zeugt werden (Abb. 3 oben). Die Funktionalität der Ver­bindungen resultiert aus ihrem Aufbau und den eingesetzten Metallen. Für die nieder­dimen­sionalen Verbindungen sind insbe­sondere kooperative Phänomene, z. B. magnetische Kopplungen inter­essant. Die dreidimensio­nalen Verbindungen sollen als metall-organische Gerüstverbindungen (MOFs) mit hoher thermi­scher Beständigkeit fungieren. Die Zersetzungstemperaturen der untersuchten Sulfonate liegen dabei 200-300 °C höher als jene der entsprechenden Carboxylate (Abb. 3 unten). Zurzeit sind wir mit der Synthese von Verbindungen mit spektroskopisch und magnetisch relevanten Metallen be­schäftigt (Lanthanide, Übergangsmetalle) und untersuchen die Sorptionseigenschaften solvensfreier Sulfonate.

Abb. 3 Schichtstruktur von [Zn(BDS(DMF)2] (BDS = 1,4-Benzoldisulfonsäure) (oben) und thermischer Abbau der Verbindung (unten).